RADIO REVOLUTION |
Samstag 15-12-2012 |
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Tanzquartier WienHalle G20:30
Ein performatives Diskurs Labor
für weitere Informationen:
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Museums QuartierMuseumsplatz 1A-1070 WienAKTUELL :
25-06-2022
bei Lange Nacht der Hörkunst -In ZwischenAm Kanal 30, 04179 Leipzig, Deutschland
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RADIO REVOLUTION | ÜBERTRAGUNG: |
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LIVE-ÜBERTRAGUNG ab 21:45 auf
NJOY-Radio 91.3 und auf campus & cityradio 94.4 |
Nach der Liveübertragung wird die Sendung in unterschiedlichen Bearbeitungen gesendet auf: | |||||
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TEAM: Geige, Auris Kurosaki (Ljubljana, München) Class War Games (London, Moskow, Wien) Julieta Rudich, Journalistin, TV_Produzentin
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Eine Klopapierrolle, Kupferlackdraht, zehn Meter Kabel. Zwei Meter Draht, eine Diode, Gummibänder, Sandpapier, Klebeband und Kopfhörer.
Mit dem Radio wurde ein Medium erfunden, das es erlaubt, mit wenig Aufwand viele Menschen zu erreichen. Als einfaches Instrument, das ohne kontrollierte Netzwerktechnologie auskommen kann, ist es bis heute immer auch Symbol freier Meinungsäußerung geblieben, das die Herstellung von Gegenöffentlichkeiten und die Verbreitung unautorisierter Informationen ermöglicht.
Gästen macht Thomas Jelinek ein Radioprogramm um in die Welt zu senden. Der Diskurs ist Programm, die Aufzeichnung der Radiosendung ist Performance. Die Manipulation von Körpern durch das körperlose Medium der Kurzwelle eröffnet die Verhandlung. deutlich werdende Zusammenbruch nichts-sagender Repräsentationssymbolik, entleerter Identitätsfiguren und blindem Veränderungswillen gegenüber steht – stellt Radio Revolution den Prozess, „in dem die subjektive schöpferische Tätigkeit, der sich politisch kooperierenden Individuen, über die Wirklichkeit und ihre Veränderbarkeit entscheidet", in den Raum. Die wirkliche Veränderung, die Bewusstsein und Wahrnehmung revolutioniert, sodass der Köper folgen muss und der Idee greifbare Form gibt.
gemeinsamen Diskutierens und Verbreitens von Meinungen, diesen Körper und lässt den Widerstand von Ideen im performativen Akt des Erhebens der Stimme praktisch werden und stellt die Veränderbarkeit der Wirklichkeit zur Verhandlung.
NOMAD ein zur Formulierung der letzten Revolution, der persönlichen Meinungen und der Ideen der Veränderung, der Konzepte und Utopien. Im Anschluss laden wir zum ultimativen Abendmahl und offenen Tischgespräch.
"... haben wir einen historischen Zeitpunkt erreicht, an dem die subjektive schöpferische Tätigkeit der sich politisch kooperierenden Individuen über die Wirklichkeit
und ihre Veränderbarkeit entscheidet?"
Rudi Dutschke
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OE 1 - Kunstradio
Radio AGORA 105.5 (Kärnten) campus & cityradio 94.4 (St. Pölten) Radio FRO 105.0 (Linz)
radiofabrik Salzburg 107.5 / 97.3 (Salzburg) u.a.
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PEOPLE (t.b.c.) | ||||||
"Möglicherweise könnte das Internet die Verwirklichung der Brechtschen Utopie vom Radio als herrschaftsfreier Kommunikationsapparat sein. Deshalb müsste man einen doppelten Kampf führen: zum einen gegen seine staatliche Einschränkung,zum anderen gegen seine profitorientierte Kommerzialisierung. Die Frage, wohin sich unsere Gesellschaften entwickeln, hängt von der Frage ab, wer über unsere zentralen Medien verfügt und wer dort über Ein- und Ausschlüsse entscheidet. Die Kunst kann dabei ein Labor zur emanzipativen und partizipativen Nutzung dieser Medien sein."
Jan Deck
>> Es gibt keinen Grund mehr zu warten - auf eine Aufheiterung, die Revolution, die atomare Apokalypse oder eine soziale Bewegung. Noch zu warten ist Wahnsinn. Die Katastrophe ist nicht, was kommt, sondern was da ist. Wir verorten uns bereits jetzt in der Bewegung des Zusammenbruchs einer Zivilisation. Dort ist es, wo man Partei ergreifen muss. <<
Revolution, ein Begriff der die Umdrehung der Himmelskörper bezeichnete, ein astronomischer Terminus im 15. Jahrhundert, aus dem Lateinischen revolutio – Zurückwälzen, Umdrehen – hat später mit der Zeit allgemeinen die Veränderung, den plötzlichen Wandel bezeichnet. Dann auch auf das Politische angewandt, hat es eigentlich den Prozess beschrieben, der die von Korruption zersetzte Ordnung - ein wohlbekanntes wie gleichermassen altes und wiederkehrendes Phänomen, das auch die Basis für die gegenwärtige profunde Krise, die die Menschheit an den Rand der Existenz zu drängen droht, ist – zurück zur (alten) Ordnung drehen wollte. Erst mit oder nach der französischen Revolution, bildet sich der Begriff der Revolution, der politische Umsturz durch das Volk, die Bürgermasse, der etwas Neues, eine neue Ordnung, ein neues System etablieren soll. Bis zu der Bedeutung von das Untere nach oben drehen. In jedem Fall muss eine Revolution von einer breiten Masse getragen werden, um als solche zu gelten. Die Voraussetzung dafür ist ein Volkskörper, eine Masse aus Gleichgeschalteten mehr oder weniger Anonymen.
Was heisst also Revolution jetzt im 21 Jahrhundert? Ist der Begriff für die Veränderungen in unserer Gegenwärtigen fragmentierten, individualisierten aber hochgradig vernetzten Gesellschaft mit non-linearen Kommunikationsprozessen und rhizomatisch ablaufenden Erkenntnisbildung, brauchbar? Oder ist die romantische Vorstellung von Menschen die hinter einer Fahne herlaufen einfach überholt und muss damit der Revolutionsbegriff auf andere Prozesse angewendet werden?
Ist eine Revolution ohne klare Fronten überhaupt möglich oder ist die erhöhte Konvergenz und sich steigernde Komplexitätsdichte der gesellschaftlichen Vernetzungsstrukturen und der in ihr stattfindenden Verdichtung der Kommunikationsprozesse, simpel gesprochen, schon der Anfang dieser Umwälzung die wir als Revolution bezeichnen können? In diesem Kontext behaupte ich dass die Revolution bereits im Gang ist, nur erkennen wir ihre Form noch nicht wirklich. Ist Revolution ein quasi natürlicher, sich zyklisch wiederholender sozio-politischer Prozess der auch unbewusst ablaufen kann? Wir diskutieren nicht weniger als die Veränderbarkeit der Wirklichkeit. Was in jedem Fall klar ist, ist dass wir Revolution nicht besprechen können wie eine gesellschaftliche Mode sondern nur diskutieren können in dem wir uns mit den Grundparametern unseres Seins und dem sozusagen „Betriebssystem“ unserer Gesellschaft und dem sozio-politischen Geflecht des Zusammenlebens beschäftigen. Kurz der Diskurs der und über die Revolution führt nur über die existenzielle und nicht die Formfrage.
Thomas J. Jelinek
>> Viele Fehler, entstehen dadurch, dass man die Redenden nicht oder zu wenig unterbricht. So entsteht leicht ein trügerisches Ganzes, das, da es ganz ist, was niemand bezweifeln kann, auch in seinen einzelnen Teilen zu stimmen scheint, obwohl doch die einzelnen Teile nur zu dem Ganzen stimmen. << Bertold Brecht
>> Die Revolution sagt ich bin, ich war, ich werde sein. <<
Rosa Luxemburg
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