The OPERA of ENTROPY
Die Absurdität der Entropie-Krise – auf den Spuren des H-Theorems |
ERÖFFNUNGDonnerstag 24-05-2018 |
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Ein postdramatisches Musiktheater der Verhandlung unserer Gegenwart vor dem Weltkrisen-Szenario des Zerfalls, entlang der Narrationslinien authentischer Personen.
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19:00
für weitere Informationen:
Presse: Kritiken / reviews
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URAUFFÜHRUNGDienstag 30-08-2016MUSIKTHEATERTAGE WIENWERK-XOswaldgasse 35AA-1120 Wien
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ENTROPY |
LIVE |
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KÜNSTLERISCHE LEITUNG / REGIE : Thomas J. Jelinek KOMPOSITION / SOUND-ARCHITEKTUR: Jorge Sánchez-Chiong
CASTText, Diskurs-dramaturgie und performance…..……........……....Marian Kaiser Sampling music performance, cello, and vocals……...MELA Marie Spaemann Sound-art and programming………………….…..……………........…..Pit Noack Photographic body installation…………………..…….....Christina Hartl-Prager Performer, actor, mathematics…………..………………………...Max Hoffmann Conceptual installation, economics…………..…………..……….Gerald Nestler Relic Hunter …..…..…….............................…….………….…….Lucie Strecker Soundscape, guitar…………………..……..……..……………..…..Florian Kmet Physical installation and game programming……...Thomas Wagensommerer Video, performance…………………..…..……………………Louise Linsenbolz Multi-Percussionist, sound-scape creator……………David Christopher Panzl Performance ................................................................................... Palma Biro Video conception ................…………………..………….….……….Peter Koger live-eye camera .....................................................................Georg Eisnecker
Sound engineering…………………..…………………......………Florian Bogner Bio-cycle engineering ..................................................................Roman Harrer
Produktion…………………..….……..……….........Roma Janus / ROCONCEPT GAST EXPERT_INNEN
Hanada Al Refai…….......... Mathematician, political activist, from Syria, in Vienna as refugee
Margarete Jahrmann...... Artist and 'pataphysicienne, Prof. Game Design, Kunst Univ. Zürich
Stefan Glasauer.............................. Neuroscientist, Prof. Ludwig-Maximilian Univ. Münichen
Armin Medosch……….......... Artist, media expert, journalist, and Prof. at Belgrade University
of Media and Arts
further team and special cooperations
Ulli Kühn ................................ Wikipedia-picture machine
Friedrich Hausen …............... philosopher and writer, textsupport for questionairs
PRODUKTION: NOMAD.theatre Eine Koproduktion: mit den MUSIKTHEATERTAGEN WIEN
und: Werk X • Tanzquartier Wien • ZENTRALWERK Dresden • MEDIA OPERA Wien
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Wir schreiben jeden Tag Geschichte, jede_r von uns kreiert Wirklichkeit. Jede Minute.
Unordnung, Diskontinuität, Desinformation, Auflösung und Zerfall schaffen konkrete entropische Phänomene. Die Destabilisierung Europas, des Sozialgeflechts, Korruption, Klimawandel, Selbstmordattentäter, Krieg erzeugen Depression, ADHS bei Jugendlichen, Orientierungslosigkeit, Burnout, Entscheidungsschwäche. Zunehmend reagieren auch Menschen, aus Angst und Überforderung, mit irrationalen Weltbildern, der Suche nach Feindbildern und einfachen Lösungen, politischer und religiöser Radikalisierung. Entropie scheint den gegenwärtigen Zustand der menschlichen Zivilisation auf dem Planeten treffend zu charakterisieren. Aber wenn der Begriff, popularwissenschaftlich, als Maß der Unordnung oder Unberechenbarkeit von zukünftigen Ereignissen benutzt, auf den ersten Blick sehr einfach scheinen mag, ist Entropie äusserst komplex und eine fundamentale Zustandsgröße der Thermodynamik, die eine der grundlegendsten physikalischen Mechanismen des Universums beschreibt.
Der Begriff Entropie ist hier der pataphysische Ansatz, eine Aussage über unsere gegenwärtigen Wahrnehmungszustände und daraus resultierenden Entscheidungen zu machen.
Zusammen mit einem Ensemble ausgesuchter Expert_innen aus Kunst, Wissenschaft, Aktivismus und Musik erzeugen Thomas J. Jelinek und Jorge Sanchez-Chiong einen komponierten Diskursraum, eine performative Raum-Ton-Installation als interaktive Oper zur Realitätsprojektion der Gegenwart. Mit dem Publikum, beginnt eine Reise durch die Wahrnemungen und persönlichen Positionen, aus verschiedensten Gründen, spezieller Menschen und ihrer Geschichten, die durch die aktive Anwesenheit des Publikums einen kommunikativen und musikalischen Resonanzraum erzeugt. Aus der Kommunikation entsteht ein Fraktal unserer Gegenwart. Eine Gegenwarts-Oper.
In der Auflösung, mit dem Wärmetod des Universums als barockem „Memento Mori“ der Gegenwart und dem Derivat als letzter „absoluten“ Werteskala, gerät der sozio-politische Kollaps zur Performance in der sich die menschlichen Strategien inszenieren, im Versuch sich in einem unüberschaubaren, dynamischen System zu organisieren, um darin zu überleben...
in unserer heutigen Informationsgesellschaft, des weit ausgedehnten Halbwissens, steht unser Weltbild und der Umbruchprozess unserer Gegenwart zur Verhandlung. Dieser lässt sich durchaus nicht nur auf globaler politischer, ökonomischer oder ökologischer Ebene, medialer Wirklichkeitskonstruktion führen, sondern zeigt sich in den Fraktalen der Gesellschaft und des Individuums. Es lässt also die persönliche Erfahrung, den persönlichen Blick als Argument zu. Das Fraktal ist ja, auch wenn es noch so klein ist, Bild des Gesamten. Die Haltung und Meinung hat also Relevanz, unabhängig davon wie wichtig oder unwichtig wir uns im Gesamtgeschehen selbst einschätzen. Was tue ich also hier eigentlich? Ist Entropie die unausweichliche Auflösung in eine laue breite Masse oder der chaotische Auflösungszustand vor einer sich neu formierenden Ordnung? Wie verändern sich menschliche Ziele und Handlungsweisen angesichts eines sich verändernden Weltbildes?
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Du kannst immer nur soviel sehen wie du weisst ...
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PROJEKTE :: MEINUNGEN :: POSITIONEN | HISTORY + PEOPLE | |||||
ZENTRALWERK
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Once in a great while an idea changes the course of history. The Entropy Law--or the Second Law of Thermodynamics--is such an idea. It states that all energy flows inexorably from the orderly to the disorderly and from the usable to the unusable. According to the Entropy Law, whenever a semblance of order is created anywhere on earth or in the universe, it is done at the expense of causing greater disorder in the surrounding environment. This law was first propounded in the 19th century, but its full implications are only now being felt and explored. Entropy tells us that the world is winding down, and is to the future what the theories of Copernicus and Newton were to the 16th and 17th centuries-a concept both simple and earth-shattering. It is an idea that is already changing the values and goals of philosophers, politicians, scientists, businessmen, and economists. The Entropy Law is about to become an integral part of our world view. Jeremy Rifkin
Der politischen, sozialen und wissenschftlichen Bankrotterklärung, der traurigen Konstitution unserere Spezies stellen wir uns >un-ernsthaft< entgegen. Es geht um den Anfangspunkt des Denkens, auf der Höhe der Zeit, von dem weg - in einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller am Prozess Beteiligten - ein Raum geschaffen wird, in dem mit künstlerischen Mitteln unsere Gegenwart, in Fraktalen, rekonstruiert wird.
Nachdem ich das „Theater“, das auch Performance, Aktionsraum oder diskursive Installation heissen etc. kann, als Ort der Verhandlung, der Gegenwart und seiner relevanten Fragen, sehe, kann auch gesagt werden: der Umbruchprozess unserer Gegenwart steht zur Verhandlung. Dieser lässt sich durchaus nicht nur auf globaler politischer, ökonomischer oder ökologischer Ebene, medialer Wirklichkeitskonstruktion führen, sondern zeigt sich in den Fraktalen der Gesellschaft und des Individuums. Es lässt also die persönliche Erfahrung, den persönlichen Blick als Argument zu. Die Haltung und Meinung hat also Relevanz unabhängig davon wie wichtig oder unwichtig wir uns im Gesamtgeschehen selbst einschätzen. Was tue ich also hier eigentlich? Ist Entropie die unausweichliche Auflösung in eine laue breite Masse oder der chaotische Auflösungszustand vor einer sich neu formierenden Ordnung? Wie verändern sich menschliche Ziele und Handlungsweisen angesichts eines sich verändernden Weltbildes? Durch die Möglichkeiten komplexer digitaler Datensysteme und Technologien ist die Menschheit bereits in die Makro und Mikrodimensionen bis in den Nanobereich eingedrungen und erfassen Abläufe und die Dinge des Kosmos die uns bis jetzt verborgen waren. Sehen wir die Kosmischen und atomaren Abläufe oder sehen wir ein ausgedehntes Bild der Steuersysteme, ein gigantisches Bild unserer selbst? Kann eine Gesellschaft die sich der Ökonomie als oberstes und an Absolutheit grenzendes Prinzip, als Ableitung aus der materiellen Gesetzmässigkeiten der Welt, verschrieben hat, auf Veränderungen von Parametern eben dieser überhaupt noch reagieren? Oder ist Entropie die letzte Ausrede?
Unwissenschaftlich verkürzt gesprochen, ist Entropie das Mass für die Unberechenbarkeit von Teilchen - von Verhalten - in einem geschlossenen System. Man könnte also auch sagen, es ist ein Mass für die Unvorhersehbarkeit ablaufender Prozesse. Die Thermodynamik besagt dass Entropie – in geschlossenen System immer zunimmt und nicht verringert werden kann. Übertragen können wir unsere Erde, das kleine „Raumschiff“ mit dem wir durch das lebensfeindliche Weltall rasen, ein eben solches Abgeschlossenes ist – auch wenn das physikalisch nicht wirklich richtig ist, so werden wir auf menschlicher, praktischer Ebene dem nicht entkommen. Und wenn die Sätze der Thermodynamik richtig sind, dann bedeutet Entropie auch, dass wir den Prozess, wie auch die Zeit nicht umkehren können, wir können also nicht mehr zurück.
Genau an diesem Punkt – dem Point of no return – setzen wir unser Projekt fort. Jelinek |
11-04-2015 1sr ENTROPY - LAB im ZENTRALWERK Dresden
MIT/with / kollaborative AkteurInnen:
Anja Kempe, Anna Till, Barbara Lubich, Cizzy Gonzales, Conny Crumbach, Friedrich Hausen, Marian Kaiser, Käthe Kruse, Ka Dietze, Mathias Kuhnt, Pit Noack, ray vibration, Teresa Hackel-Fröbel, Prof. Wolfgang Lessing u.a.
Am Ende geht alle Wissenschaft in Biopolitik und Kolonialismus auf. Wahnsinn ist Entropie. Arbeit das Einzige und Letzte, was wir ihm entgegenzusetzen haben. Marian Kaiser
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Was-al-sakwan. Der Wahnsinn hat Methode. ARBEIT, ARBEIT, ARBEIT. WIR MÜSSEN ARBEIT ENTGEGENSETZEN! ORDNUNG HERRSCHT. |