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05 Mai. 2008, Wien
 
Radfahren in Wien - wo liegen die Potenziale wirklich?
 

Wien (RK). Verkehrsstadtrat DI Rudi Schicker diskutierte am Samstag, dem 19. April 2008 am Argus-Bike-Festival am Wiener Rathausplatz mit DI Martin Ederer, Radverkehrskoordinator im Verkehrsministerium, DI Dr. Paul Pfaffenbicher von der TU Wien, Evelyne Doppel von ARGUS, Michael Ferdiny von Ciclopia und Arch. Michael Embacher, Stiftung Embacher darüber, wie das ehrgeizige Ziel des Masterplan Verkehr 2003 erreicht werden kann.

 

 Stadt Wien setzt auf Maßnahmen-Mix

 

Ziel der Stadt ist es, den Fahrradanteil am Verkehrsaufkommen der Wienerinnen und Wiener auf 8 Prozent anzuheben. "Um dieses Ziel zu erreichen, sind Anstrengungen auf mehreren Ebenen wichtig", stellte Stadtrat Schicker klar. Das Lückenschlussprogramm muss fortgeführt werden: Sichere, direkte und bequeme Radwege im Hauptnetz gehören ebenso dazu wie ein dichtes Fahrradangebot im untergeordneten Straßennetz. "Hier sind wir in intensiven Verhandlungen mit den Bezirken, um Radfahren gegen die Einbahn, Tempo-30-Zonen und vor allem auch Radfahr- und Mehrzweckstreifen im Wiener Straßennetz noch stärker zu verankern", so Schicker. Ein Problem sind immer wieder die fehlenden Möglichkeiten, das Fahrrad zu Haus, beim Arbeitsplatz oder vor der Schule bzw. vor dem Geschäft sicher zu verwahren. Ein neues Förderprogramm der Stadt Wien für Fahrradständer auf Privatgrund soll die notwendigen Anreize schaffen.

Sehr wichtig ist auch die laufende Instandhaltung der Radfahranlagen. Hier ist vielerorts noch Überzeugungsarbeit in den Bezirken notwendig, da diese gemäß Geschäftsordnung des Magistrats aus den 23 Bezirks-Budgets finanziert werden muss.

Neben dem laufenden Ausbau und der Erhaltung der Infrastruktur setzt die Stadt künftig verstärkt auch auf Imagekampagnen. "Wir wollen überzeugen, dass das Fahrrad sowohl hinsichtlich Schnelligkeit als auch Umweltfreundlichkeit eine attraktive Alternative - auf den Punkt gebracht: ein 'trendiges' Alltagsverkehrsmittel - ist", betonte Schicker. "Dazu wollen wir auch Zielgruppen, die dem Radfahren noch weniger aufgeschlossen sind, verstärkt ansprechen. Chancen sehen wir im Ausbildungs- und Einkaufsverkehr. Letztendlich leisten wir alle mit einem intelligenten Verkehrsverhalten nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und unsere Lebensqualität, sondern vor allem auch für die eigenen Gesundheit", schloss Schicker.

 

Image des Radfahrens stärken

 

Von DI Martin Ederer, Radverkehrskoordinator im Verkehrsministerium, Michael Ferdiny von Ciclopia und Arch. Michael Embacher, Stiftung Embacher wurde die Bedeutung bewusstseinsbildender Maßnahmen hervorgehoben. Nach wie vor haben Radler/innen in Wien ein schlechtes Image, werden eher als Verkehrshindernis denn als gleichwertiger Partner im täglichen Verkehrsgeschehen wahrgenommen. Ederer weist in diesem Zusammenhang auf die neuen Fördermöglichkeiten des Lebensministeriums hin und betonte, dass auch Marketingmaßnahmen für den Radverkehr förderungsfähig sind.

Eveline Doppel forderte mehr Aktivitäten für die Radfahrer/innen und eine verstärkte Sensibilisierung der Planer/innen und Beamt/innen für eine radfahrgerechte Verkehrsplanung. Ferdiny riet zu mehr Fantasie und Mut für innovative, teils durchaus auch radikale Lösungen. DI Dr. Paul Pfaffenbicher von der TU Wien wies darauf hin, dass die Radverkehrsplanung in Wien aufgrund der starken Position der Bezirke kein einheitliches Gesicht hat und dass das Öffnen der Einbahnen den größten Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des Radfahrens leistet.


 
Quelle: Wien (RK)


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Autor: Tanja Nagel; Copyright: ohc; Publiziert von: Tanja Nagel (Nagel.Tanja)
factID: 1190440.4 (...Archiv); Publiziert am 06 Mai. 2008 10:28